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Volker Blumkowski „ÜBER ALLTAG – LA VIE QUOTIDIENNE“ in der Galerie der
Kreissparkasse in Nürtingen
 

Nach fast zwei Jahren coronabedinger Kunstpause kommt das „tiefgründig-absurde Menschentheater“ in Volker Blumkowkis Malerkosmos genau richtig: sozusagen als Impuls, die Realität zu überdenken. Im Fritz-Ruoff-Saal der Kreissparkasse in Nürtingen wurde die Ausstellung „ÜBER DEN ALLTAG – LA VIE QUOTIDIENNE“ eröffnet – als Auftakt zu den 33. Nürtinger Kunsttagen. Gezeigt werden 41 großformatige Malereien, Zeichnungen und Gouachen – ein Querschnitt des künstlerischen Schaffens des 65-jährigen Künstlers, der als Klassiker der figurativen Malerei in Deutschland und in Frankreich gilt.  

Der Kunstexperte Dr. Tobias Wall ließ die Vernissage-Gäste imaginär teilhaben an dem lebhaften Gespräch, das er mit Volker Blumkowski in dessen Stuttgarter Wohnung zur Vorbereitung der Präsentation geführt hat. Passend zu Blumkowskis erdachtem Bilduniversum, in dem er den Zauber der Welt sichtbar macht, tauchte der weiße Küchentisch samt serviertem Tee vor dem geistigen Auge der Zuhörerschaft auf. Der kurzweilige Einführungsdialog zwischen Künstler und Kurator gestattete Einblicke ins „ganz normale“ Leben eines Malers. Man erfuhr, dass dieser als hyperaktives Kind quasi einen Frühstart in die Kunstgeschichte hingelegt hat, an dem „Clärchen“ einen nicht unwesentlichen Anteil hatte. Die Tante in Italien führte ihn als Knirps in die Arenakappelle in Padua, ein Meisterwerk der europäischen Kunst.

Volker Blumkowski:
Der Prüfer oder Die Tücken der Mengenlehre, 2018
Öl und Acryl/Leinwand, 140 cm × 150 cm

Bereits mit sechs Jahren „produzierte“ er, von den Eltern mit Papier und Buntstiften versorgt, am „Katzentisch“. Als ihm die Mutter auf sein Drängen von Vincent van Gogh erzählte, und dass dieser verrückt geworden sei, hielt der kleine Volker Maler für einen gefährlichen Beruf. Er entschied sich trotzdem dafür. Zur Verdeutlichung hatte er ein Frühwerk dabei, das frappierend an das zentrale Triptychon „Auf der richtigen Seite“ erinnert. In dem drei Meter langen, dreigeteilten Ölbild aus dem Jahr 2018 war das Thema Bäume war vorhanden und auch die geometrischen Figuren, ähnlich der Vogelkästen und bunten Würfel, die an Kinderklötzchen erinnern. Blumkowski studierte an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart beim „altmeisterlichen“ Moritz Baumgartl und beim „informellen“ K. R. H. Sonderborg – zwei Lehrer, die Tobias Wall in den Arbeiten Blumkowskis „flüstern“ hört.  

In seinen Kompositionen spielen Farbklänge eine zentrale Rolle. Häufig verrichten Männer absurde Aktionen im Alltag – Maler, Monteure und Bauarbeiter, die Mauern mit Punkten bepinseln. Oder etwa die Figur, die friedlich ein geschecktes Trüffelschwein an der Leine spazieren führt, mitten durch eine seltsame Landschaft mit verfallenden Panzersperren, Relikte eines gigantischen militärischen Verteidigungssystems: „Der Wille zur Transzendenz – Neues vom Westwall“, so der Titel, der die Ironie in der Idee deutlich macht. Die Bilder, sagt Blumkowski, der zwischen seinen Ateliers in Paris, der Bretagne und in Stuttgart pendelt, habe er vorher im Kopf. Allerdings bekomme er häufig im Zug „so Flashs“, und die erdachte Bildwelt verbindet sich mit der realen Außenwelt.

Die Ausstellung ist bis 19. November Montag bis Freitag von 9 bis 13 Uhr und von 14 bis 17 Uhr zu sehen.

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