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Kundenmagazin nah dran

Menschen von hier

Goldschmiedin Carolin Otte arbeitet an einem Ort, an dem Träume und Sehnsüchte in Gold gefasst werden.  

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Goldschmiedin Carolin Otte arbeitet an einem Ort, an dem Träume und Sehnsüchte in Gold gefasst werden.  

IN GOLD GEFASSTE EMOTIONEN

Ein denkmalgeschütztes Haus, ein modernes Interieur – in der Pliensaustraße 2 verschmelzen Tradition mit Moderne, Kunst mit Handwerk. Ein Ort, an dem Träume
und Sehnsüchte in Gold gefasst werden. Jeden Morgen betritt die Goldschmiedin Carolin Otte mit einem Glücksgefühl ihr eigenes Reich: "Es ist immer wieder ein schöner Moment, zwei kleine Kinder gut versorgt zu wissen und eine ruhige, sehr angenehme Arbeitsumgebung zu haben." Zu all dem hat nicht unwesentlich die Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen beigetragen.

KUNDENTRÄUME IN SCHMUCKER IMMOBILIE

Hier, in bester Lage in der Fußgängerzone von Esslingen, war einst das Reformhaus, bevor das Geschäft in die Nähe umzog. Dann stand der Laden länger leer. Der Besitzer suchte einen langfristigen Mieter. Wer das schnelle Geld machen wollte, war hier sowieso nicht am richtigen Platz. Denn das denkmalgeschützte Wohn- und Geschäftshaus aus dem Jahr 1442 sollte zuvor komplett saniert und renoviert werden. Für die Goldschmiedin Carolin Otte bedeutete dies Wagnis und Chance zugleich. Doch hier konnte sie ihre Gestaltungswünsche mit einbringen. Zudem hatte sie reichlich Rückendeckung von ihrem Mann und ihrem ehemaligen Chef Lothar Kuhn. Ganz zu schweigen von ihren Kolleginnen Ulrike Knapp und Julia Cortese. "Ohne die wäre dieser Schritt nicht möglich gewesen."

"Für die Finanzierung war mir von vornherein klar: Ich will die Kreissparkasse, eine solide, bodenständige Haus-bank", betont Otte. Die Existenzgründungsberaterinnen der Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen gewährten nicht nur den nötigen Kredit, sondern nahmen schon während des Prozesses mit der hauseigenen Immobilienabteilung der Kreissparkasse Kontakt auf. Luigi Lanza vermittelte schließlich die Immobilie. Heute begleitet er als Bankberater das kleine Unternehmen.

TRANSPARENZ UND LEICHTIGKEIT

Die Fassade des geschichtsträchtigen Gebäudes erstrahlt seit 2020, nach eineinhalb Jahren Umbauzeit, in warmen Tönen. Der Architekt und Vermieter Maurice Huff war zuständig für die Bauarbeiten. Großzügige Schaufenster geben tiefe Einblicke in die Goldschmiede. Drinnen an der Wand erinnern noch ein paar Fotos an den zuvor so desolaten Zustand der Räume. Kein Vergleich mit dem modernen, geschmackvollen Ambiente von heute. Die Innenarchitektin Nadja Thalau hat mit viel Liebe zum Detail das Interieur gestaltet.

"Es war toll, von Anfang an alles mitzuplanen", sagt Otte, "auch wenn es für meinen Geschmack viel zu lange gedauert hat." Dafür hat sie nun die Gasbrenner mit Leitung genau dort, wo sie diese für Löt- und Schmelzarbeiten am Tisch braucht. Nämlich mitten im Laden. Integriert in den Verkaufsraum prangt das große Werkbrett mit mehreren Goldschmiedeplätzen. Hier können Kunden den Goldschmiedinnen über die Schulter schauen und sehen, wie ihr ganz persönliches
Schmuckunikat entsteht.

"WIR FERTIGEN EMOTIONEN"

Carolin Otte und ihr Team eröffneten im September 2020 – nur eine kurze Zeitspanne also vor dem zweiten Lockdown. In dieser Zeit waren die Goldschmiedinnen vor allem mit ganz individuellen Auftragsarbeiten beschäftigt. Gerade in dieser trostlosen Zeit seien Kundinnen gekommen, die sagten: "Mir reicht’s. Ich brauch’ jetzt einen Ring."

Denn ein Schmuckstück, das weltweit einzigartig ist und direkt am Körper getragen wird, kann nicht nur trösten. Im Schein seiner eigenen Kostbarkeit lässt Schmuck auch die Welt ein wenig schöner erstrahlen. "Wir fertigen Emotionen", sagt Otte. Natürlich entstehen in der Werkstatt auch alle anderen klassischen Schmuckstücke wie Ohrringe oder Halsschmuck. Eine besondere Leidenschaft haben die Goldschmiedinnen für die Verarbeitung von einzigartigen Edelsteinen.

DER MENTOR UND DIE LEIDENSCHAFT

Jede Woche gibt es einen Jour fixe mit Lothar Kuhn. Denn bei ihm hat Carolin Otte 15 Jahre lang gearbeitet und ihre Erfahrungen gesammelt. Auch ihre Kolleginnen waren lange dort beschäftigt. Als der renommierte Goldschmied schließlich sein Geschäft "Kuhnstücke" geschlossen hatte, um seinen Ruhestand zu genießen, war klar, dass die Frauen weitermachen und auf demselben Niveau die Arbeit weiterführen wollten. "Er ist unser Mentor und Berater." Otte hat nun selbst den Ausbilderschein gemacht und lehrt seit September ihre erste "Azubine" Lisa Kogel die Kunst des Handwerks.

Der erste Beruf von Otte: Finanzassistentin bei der Kreissparkasse. Schon ihr Großvater war Zweigstellenleiter in Weißenhorn. "Mir wurde das rote S quasi in die Wiege gelegt, mit Knax und Plüschtieren bis zum Weltspartag." Auf einer Touristikmesse in Stuttgart hatte sie dann das berühmte Aha-Erlebnis. "Die Stadt Pforzheim zeigte das Handwerk direkt am Goldschmiedetisch. Da war mir klar: Das will ich machen!"

DAS ÄLTESTE METALLHANDWERK DER WELT

Glitzer, Gold und Glamour kosten Kraft, Geschick und Konzentration. Denn das ist Handwerk, Schraubstock, Muskelkraft, Präzision. Seit den Anfängen der Edelmetallverarbeitung vor Urzeiten hat sich daran wenig geändert. Dafür braucht es Leidenschaft. Und das ist für Otte das A und O überhaupt. "Schließlich verbringen wir die meiste Zeit unseres Lebens mit unserem Beruf."

Text: Angelika Stehle | Fotos: Andrea Wittstruck & Philipp Mürdter

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