Wo es auf den Mikrometer ankommt, darf der Name F. Zimmermann nicht fehlen. Denn das Familienunternehmen gehört zu den führenden Hightech‑Anbietern für Portalfräsmaschinen und Horizontalbearbeitungszentren. Von Neuhausen gehen die Geschäftsaktivitäten über den ganzen Globus. Und Weltraumraketen bringen die Präzision des Unternehmens sogar ins All. Unterstützung fürs Auslandsgeschäft erhält Prokuristin Eva Gänzle von der S‑International Baden‑Württemberg Nord. "Wir verkaufen bis zu 70 Prozent unserer Maschinen ins Ausland, da sind für uns diese Experten unentbehrlich."

Wie von Geisterhand gezogen, verschieben sich Spannvorrichtungen auf dem Rundtisch. Nach einer geheimnisvollen Choreografie nehmen sie den massiven Aluminiumring auf, der auf der Scheibe zu rotieren beginnt. Ein Fräskopf nähert sich und beginnt, Späne abzutragen. Ein präzises Ballett der Automation, das Technikerherzen höherschlagen lässt. Doch erst, wenn in diesem Animationsvideo der F. Zimmermann GmbH vergleichsweise winzige Menschen den Arbeitsraum betreten, wird die atemberaubende Dimension der Anlage deutlich.

BALLETT DER AUTOMATION

"Das alles ist riesig, und dabei geht es hier um jedes μ", betont Eva Gänzle, die neben ihrem Bruder und Geschäftsführer Frieder Gänzle die kaufmännische Leitung des Familienunternehmens  als  Syndikusrechtsanwältin innehat. Das Video, so klärt sie auf, zeigt den Fräsvorgang eines Treibstofftank-Verbindungsrings der Trägerrakete Ariane, die derzeit im Auftrag der Europäischen Weltraumorganisation ESA entwickelt wird. Auch hierzu braucht es die Portalfräsmaschinen von F. Zimmermann. "In der Luftfahrt müssen viele Teile aus einem Block gefräst werden und dürfen keine Bruchstellen und Schweißnähte haben.  Hier sind die Anforderungen an Oberflächengenauigkeit besonders hoch", erklärt Gänzle. Die Flugzeugindustrie ist neben dem Automobil-, Schiffs- und Maschinenbau eines der Felder, in denen die Spezialmaschinen weltweit zum Einsatz kommen. Aber auch manche Rotorenblätter von Windkraftanlagen werden in Serie gefertigt mit Maschinen von F. Zimmermann.

ANSPRUCHSVOLLE KAUFMÄNNISCHEABWICKLUNG

In den letzten 25 Jahren hat sich in dem Familienunternehmen viel getan. Ein wesentlicher Meilenstein war der Einstieg in die computergesteuerte CNC-Technik. Und dann kam der Verkauf der ersten Anlage auf dem chinesischen Markt. Damit setzte das Unternehmen einen Fuß in die dortige Flugzeugindustrie und baut das Geschäftsfeld bis heute weiter aus. Zum einen dienen die Maschinen dazu, Serienteile in Materialien wie Kunststoff, Aluminium, Stahl oder Titan zu fertigen. Eine andere wichtige Klientel sind Modell- und Formenbauer. "Denn im Grunde beruht jeder Alltagsgegenstand auf einer Form, die erst als Prototyp entwickelt werden muss", sagt Gänzle. So ist das  Kundenspektrum sehr bunt vom kleinen Modellbauer auf der Schwäbischen Alb bis zu den Big Playern, wie beispiels-weise Boeing. "Dementsprechend unterschiedlich und anspruchsvoll gestaltet sich die kaufmännische Abwicklung der Zahlungsströme."

MEHR ALS DIE HÄLFTE EXPORTANTEIL

Das Unternehmen darf sich mit Fug und Recht als Hidden Champion bezeichnen, der ausschließlich in Deutschland produziert und von hier aus den europäischen Markt im 24/7-Service betreut. 36 Auslandsvertretungen stehen im Kontakt mit den Neuhausenern. Eine 100%ige Tochter sitzt im US-amerikanischen Detroit, die neben den USA auch Kanada und Mexiko bedient. Eine weitere Tochter in Peking bildet die Drehscheibe für den asiatischen Raum mit China, Japan, Malaysia und Korea. Bei Bestellungen kann F. Zimmermann aus einem modularen Anlagenbaukasten schöpfen. "Trotzdem ist ein hoher Anteil nicht Standard, sondern kundenspezifisch", weiß Gänzle. Dementsprechend lang dauert der Vorlauf für diese kundenspezifischen Konstruktionen. "Bei unserer kleinsten, der FZU32, schaffen wir es in zehn Monaten, bis die Maschine ausgeliefert werden kann, bei einer großen FZP42 kann es bis zu 16 Monate dauern.  Dazu kommt noch die derzeitige Lieferkettenproblematik."

PROJEKTGESCHÄFT MIT GROSSEM VOLUMEN

Gerade im Projektgeschäft mit großem Volumen sei ihr Unternehmen auf Unterstützung angewiesen. Der Einstiegspreis liegt bei circa einer Million Euro, das könne aber schnell mehr werden. "Das ist ein anderer Zahlungseingang, als wenn man täglich kleinere Bohrmaschinen verkauft", erklärt Gänzle. Da kämen mal drei oder vier Millionen an einem Tag aufs Konto und dann wieder wochenlang keine größeren Zahlungen. "Das auszutarieren für die Liquiditätsplanung ist anspruchsvoll." Ein wichtiger Partner ist hier die S-International, die als größter Anbieter von Finanzdienstleistungen im internationalen Geschäft im nördlichen Baden-Württemberg die Sparkassenkunden
mit der Expertise ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Auslandsgeschäft unterstützt. Neben Devisenkurssicherungen sind die Beraterinnen und Berater vor allem für das Akkreditivgeschäft unentbehrlich. "Dafür haben nur die großen Firmen eine entsprechende kaufmännische Abteilung mit absoluten Experten – auch wenn wir selbst ebenfalls erfahrene Mitarbeiter in dem Bereich haben." Denn erst nach Vorlage umfangreicher akkreditivkonformer Dokumente unter einem von der Auslandsbank eröffneten Akkreditiv (Letter of Credit) zugunsten der F. Zimmermann GmbH, erhalten die Neuhausener als Exporteur das Geld für die gelieferte Ware von der Bank des Importeurs. Bei diesem unwiderruflichen Zahlungsversprechen der Bank des Importeurs werden die erforderlichen Versanddokumente von den Experten der S-International im Vorfeld mit den externen Partnern (z.B.  Spediteuren, Versicherungen) abgestimmt und die restlichen Dokumente (z.B.  Handelsrechnung) im Auftrag von F. Zimmermann akkreditivkonform erstellt (Dokumentenservice-Vereinbarung).

GUTE PARTNERSCHAFT MIT S-INTERNATIONAL

"S-International ist im Auslandsgeschäft für uns der wichtigste Partner", sagt Gänzle. "Wir haben auch andere Konten, aber diese Zusammenarbeit funktioniert von allen am besten. Unsere Ansprechpartnerinnen und -partner sind extrem kompetent, schnell in der Antwort, wissen und kennen als langjährige Begleiter unser Geschäft und können aufgrund ihrer Erfahrung auch in schwierigen Fällen eine fundierte Vorlage für die richtige Entscheidung liefern. Damit fahren wir nach wie vor gut."

Im Währungsmanagement unterstützt die S International mit einer speziell für den Mittelstand entwickelten effizienten und intuitiven Softwarelösung:
Über S-Treasury Mittelstand können Devisensicherungsgeschäfte nicht nur sicher
elektronisch gehandelt werden. Das System ermittelt auch automatisiert das Währungsrisiko und schlägt die passenden Sicherungsgeschäfte vor.

SHORTFACTS S-INTERNATIONAL BADEN-WÜRTTEMBERG NORD:

• S-International Baden-Württemberg Nord GmbH & Co. KG
• Anzahl angeschlossener Sparkassen und Gesellschafter: 13 Häuser in Baden-Württemberg
• von Sparkassen aggregierte Bilanzsumme: 84 Milliarden Euro 
• ca. 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter